Nachtschwärmerei – The Blue Oyster auf Sansibar

by zanzi-kay posted 13. September 2013 category Allgemein

Wenn des Nächtens im fernen Germany die Zeichen eindeutig in Richtung Bett deuten, sind an der afrikanischen Küste noch längst nicht alle Lieder gesunden und alle Gläser geleert worden.


Das zumindest beteuerte unser Ausflugsvermittler, der mit ‚Human Shark‘ über einen sehr einprägsamen und Vertrauen erweckenden Namen verfügt. Mit der zusätzlichen Erklärung, dass er einen guten Tag gehabt hätte und uns deshalb kostenlos mit zu einer Party nehmen würde, wo es eine tolle Mischung zwischen ausländischen und einheimischen Gästen und entsprechende Musik gäbe, hatte er uns schnell überzeugt, uns um 21:30 Uhr Ortszeit für die Abfahrt bereitzuhalten. Und tatsächlich: Er und zwei weitere Freunde fuhren pünktlich (21:24 Uhr !!!) vor, um uns abzuholen.

In kurzer Fahrt ging es über die Landstraße, um kurz danach auf die dörfliche Hauptstraße abzubiegen, die uns zum Ziel bringen sollte. Was in Deutschland unspektakulär anmuten mag, kann in Afrika und bei Dunkelheit zum Genickbruch führen. Das zumindest war die allgegenwärtige Angst, bis wir tatsächlich ans Ziel kamen und völlig ungestört von anderen Gästen etwas ernüchtert unsere ersten Drinks ordern konnten. Gut, dass zumindest die Musik etwas Stimmung verbreitete

Nach und nach, gaaaanz langsam kamen weitere Gäste hinzu, wobei man zwar von einer kulturellen, aber leider nicht einer geschlechterspezifischen Vielfalt sprechen konnte. Auf ein Weibchen kamen 10-15 männliche Vertreter der Spezies Mensch. Das war definitiv nicht das, was WIR uns vorgestellt hatten. Weitere Drinks halfen dabei auch diesen Fakt als DETAIL zu klassifizieren und tanzen zu gehen. Dumm nur, dass wir dieselben Lieder auch schon vor 30, 60 und 90 Minuten gehört hatten. Das Thema der fehlenden Varianz setzte sich also auch bei der Musik fort. Die Frage war, ob auch hier weitere Drinks oder das unter der Hand angebotene Hasch (Zanzibar Medicine) Abhilfe schaffen würden.

Da wir uns diesem Ausweg verschlossen, kamen wir nicht umhin festzustellen, dass die Zahl eindeutiger Avancen seitens der männlichen Besucher zunahm und sich auch schon die ersten Pärchen öffentlich Hand-in-Hand zeigten. Waren wir scheinbar in der afrikanischen Version der Blue Oyster Bar gelandet. Der panische Blick zu den weiblichen Gästen brachte auch keine Erleichterung, da die schon von einheimischen Predatoren erlegt worden waren. Die einzig verbleibenden Weibchen warfen uns zu eindeutige Blicke zu als noch als verführerisch von uns aufgefasst zu werden. Unser Fehler war wohl doch, dass wir nicht weitergesoffen und a wengerl gekifft hatten!

Der einzig verbleibende Ausweg war der geordnete Rückzug – zu viert; jeder decke des anderen Rücken. Letztlich haben wir es wohlbehalten in unser Unterkunft geschafft.

In der Retrospektive bleiben Fragen: Gelten wir als „Tuntentruppe“, weil wir zu viert in einem Haus wohnen, alles zusammen machen und uns einfach gut verstehen? Verdienen Reiseführer mit, wenn man den Avancen der Gelegenheits(?)liebhaber(innen) (man achte auf die gewollt politisch korrekte Formulierung!) nachgibt? Wäre es zu Problemen gekommen, wenn wir uns wirklich auf alles eingelassen hätten?

Wir glauben an das Gute im Menschen, und alle haben sich lieb!

Hakuna Matata

One Response to Nachtschwärmerei – The Blue Oyster auf Sansibar

  1. Pobacken zusammengerissen und Manndeckung eingenommen. Ihr habt es drauf. Gaynow. ;-) Schön geschrieben Kay. Freue mich auf weitere Ergüsse. :-P

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