Zanzibar-Festival

Einmal jährlich findet hier ein Festival statt, welches den Einwohnern gewidmet ist. Die Betreiber der bekanntesten Lodges der Insel statten eine Party aus, die ihresgleichen sucht und mit der sie sich bei den Angestellten und deren Familien für die zurückliegende erfolgreiche Saison bedanken wollen.

Von überall her strömen Einheimische, um die ankommenden Boote des Dhow-Races zu begrüßen. Wir wollen auch dorthin. Wo findet das Fest statt? Das herauszufinden ist trotz Flyer keine einfache Aufgabe. Da es ja irgendwo am Strand sein muss, beschließen wir, so lange südwärts zu marschieren, bis wir das Zentrum finden. Im Gardens lassen wir uns zu einer Verschnaufpause nieder. Die beiden Rastas vor Ort sind ebenfalls geteilter Meinung über Inhalt und Austragungsort der heutigen Veranstaltung. Also weiter. Da hinten ist Coral Rock, eines der bekanntesten Restaurants der Insel, gelegen auf einem … ja Korallenfelsen. Da muss es doch sein. Nichts los da? Ok, vielleicht dahinter, bei der Red-Monkey-Lodge. Ja! Da steppt der Bär. Gefühlt ganz Sansibar hat sich hier zum Happening eingefunden. Im Nu sind wir umringt von Kindern, die neugierig die Kamera beäugen. Kay möchte spontan am Beachvolleyballturnier teilnehmen und stellt sich ein Team zusammen. Ich möchte filmen. Da ich beim Warmup allerdings dabei war und meine Könnensstufe besser eingestuft wurde als die eines spanischen Pauschalurlaubers, werde ich kurzerhand ins Team „Ironballs“ gecastet. Ein deutscher Kiter und ein englischer Kiteinstructor stellen sich als die Gewinner des Vortages vor. Oha. Preisgeld 100.000 Shilling. Oha. Nun gut. Spiel eins wird nach leichten Startschwierigkeiten gewonnen. Chaka! Kays Team holt einen gehörigen Rückstand wieder auf, scheitert aber dann im Matchball. Dafür sahen dessen britische Mitspieler(innen) deutlich besser aus als wir. In der Pause schaue ich bei einer Capoeira-Performance zu. Es juckt in den Füßen. Als dann einer der Jungs sich im Robodance versucht, hält es mich dann auch nicht mehr, und ich zerre mich und meine müden Knochen auf die Tanzfläche aus feinstem Korallensand und Muschelkalk. Die Moves gehen nicht mehr so fluffig vom Fuß wie damals, bringen dann aber lauten Beifall, jede Menge Handshakes und einen Minijob als Breakdance-Trainer ein. Kay ist mindestens genauso juckig wie ich, als er am Rand des Spielfeldes zu Beachsoccer steht. Die Jungs spielen aber auch wie die Götter. Es macht einfach nur Spaß zuzuschauen. Beim anschließenden Ziegenrennen gewinnt erwartungsgemäß ein Massai, nachdem es wiederholt werden musste, weil einige der Teilnehmer regelwidrig die Ziege gezogen hat, statt sich von dieser führen zu lassen.

Zwei Cocktails in der Lodge zum Abschluss und ein Taxi zurück. Es war ein wundervoller Tag auf Sansibar. Kwaheri!